Freitag, 4. April 2014




Am Fluß

Haben sie den nun schon länger als 200 Jahre dauernden Krieg gewonnen 
die Herrschaften?
Oder nur eine Schlacht? 
Eine große zwar eine sehr große sogar - aber die letzte Schlacht? 
Den Versuch jedenfalls siegestrunken zu taumeln geben sie auf. 
Empfehlen ihren Sängern,
den alten vor allem aber den vielen neuen ihnen zugekrochenen:
Vorsicht - keine allzu lauten Jubelgesänge! 
Sie hoffen ja bloß die Herrschaften endgültig gesiegt zu haben.
Nicht gerade verzweifelt aber doch voll Skepsis. 
Sie kennen ja ihre eigene Geschichte. 
Die Klügeren unter ihnen zumindest. 
Und ich sitze am Fluß, zähle die Gefallenen die vorübertreiben:
Krebse in den verschwemmten Bäuchen, 
die Augen ausgestochen,schwanzlos, skalpiert.
Die Rohrdommel brüllt im Schilf. 
Aber erst wenn der Mond hinter den Schwefelwolken erkennbar 
und die Stille noch unerträglicher wird 
werde ich vielleicht mein Lied über die bleierne Flut schreien.